Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer von IALANA Deutschland,
„Und mag die ganze Welt versinken!
Hafis, mit dir, mit dir allein
Will ich wetteifern! Lust und Pein
Sei uns, den Zwillingen gemein!
Wie du zu lieben und zu trinken,
Das soll mein Stolz, mein Leben sein.“
Diese Zeilen veröffentlichte Johann Wolfgang Goethe unter dem Titel „Unbegrenzt“ in seinem „West-Östlichen Divan“
Eine Übereinstimmung wie mit einem Zwillingsbruder empfand Goethe mit dem persischen Dichter Hafis und dessen Poesie, obwohl dieser schon 500 Jahre vor ihm in dem damals weit entfernten Iran gelebt hatte. Wieder viele Jahre später im Jahr 1999 knüpfte der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim an die intensive Beschäftigung Goethes mit der persischen Literatur an und gründete das „West-Östliche Divan-Orchester“, in dem israelische und palästinensische Musiker gemeinsam musizieren. Welch ein wunderbares Symbol dafür, dass ein friedliches Zusammenleben aller Völker und Religionen im Nahen und Mittleren Osten möglich ist.
Die heutige Wirklichkeit ist von einem solchen Frieden allerdings weit entfernt. Afghanistan, der Irak, Syrien und der Jemen sind vom Krieg verwüstet. Im Iran leiden die Menschen unter dem von den USA verhängten Handelsboykott. Ein Aufgebot an Kriegsschiffen im Persischen Golf ist Vorbote einer möglichen weiteren Eskalation des Konflikts.
Gemeinsam mit der Vereinigung der Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs IPPNW veranstaltete IALANA Deutschland daher Anfang Dezember eine mit über 100 Teilnehmern gut besuchte Podiumsdiskussion in der Humboldt Universität in Berlin.
Wenn Sie den hier beigefügten Beitrag von Gerhard Baisch lesen, der sich mit den Rechtsfragen befasst, die im Zusammenhang mit der „Kündigung“ des Iran-Atomabkommens durch die Trump Administration und den von ihr verhängten Sanktionen gegen den Handel mit dem Iran zu bewerten sind, dann sehen Sie einmal mehr, welche wichtige Rolle IALANA Deutschland bei der Information der Öffentlichkeit wahrzunehmen hat. Ohne unsere völkerrechtlichen und verfassungsrechtlichen Expertisen würden unverzichtbare rechtliche Argumente in der öffentlichen Debatte über die Außen- und Sicherheitspolitik fehlen.
Ich empfehle Ihrer Lektüre insbesondere auch die soeben fertiggestellte Dokumentation von Beiträgen zu der Entscheidung des Menschenrechtsausschusses der Vereinten Nationen, wonach der Einsatz von Atomwaffen unvereinbar ist mit dem in dem UN-Pakt über bürgerliche und politische Rechte garantierten Recht auf Leben.
Angesichts der aktuellen Diskussion über einen atomaren Schutzschirm für die Europäische Union, der Kündigung des INF-Vertrags über das Verbot atomarer Mittelstreckenraketen durch die USA, dem absehbaren Auslaufen des START II Vertrags über die Begrenzung der strategischen Atomwaffen und der Weigerung der Bundesregierung, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten, ist die Entscheidung des UN-Menschenrechtsausschusses ein Signal, dem wir durch unsere Arbeit Gehör verschaffen müssen.
Um Ihnen einen Eindruck von der bewegenden Trauerfeier für unser verstorbenes Mitglied Dr. Dieter Deiseroth zu vermitteln, haben wir die dort gehaltenen Ansprachen von Vorstandsmitgliedern hier beigefügt.
Wie Sie sehen, ist unsere Arbeit in der immer unsicherer werdenden Welt notwendiger denn je. Wir wissen, dass diese Arbeit ohne Ihre Unterstützung und finanzielle Hilfe nicht möglich wäre und möchten uns an dieser Stelle hierfür ganz herzlich bedanken. Verbinden möchten wir dies damit, angesichts der bevorstehenden Feiertage erneut an Ihre Großzügigkeit zu appellieren und eine Spende auf unser Vereinskonto anzuweisen. Sie erhalten hierfür wie stets von uns eine Spendenbescheinigung, mit der Sie Ihre Spende wegen der von dem Finanzamt anerkannten Gemeinnützigkeit der IALANA steuerlich mindernd geltend machen können. Jeder Betrag wird uns helfen, einen Grundstein für unsere Vorhaben im kommenden Jahr 2020 zu setzen.
Wir wünschen Ihnen erholsame Feiertage und ein friedliches neues Jahr 2020
Ihr Otto Jäckel |